Irgendwie kam ich dann gestern (beseelt von einem Putzflash der ganz besonderen Art 😀 – aber dazu später mehr) nicht mehr wirklich dazu, mich hinzusetzen und meine tollen persönlichen Eindrücke vom Freitag und gestern zu schildern. Aber da es mich nach wie vor berührt, möchte ich es doch noch hier auch los werden.
Lasst mich von vorn beginnen – war ja so generell nicht wirklich meine Woche, nach dem Reinfall mit den geplatzten Terminen am Mittwoch und so generell hatte ich diese auch schon fast wieder für mich vor meinem inneren Auge abgehakt – halt mal wieder eine Woche, die so dahinplätschert (wie ich dieses *hasse*, wenn man keine richtige Aufgabe hat beruflich)…. – aber es sollte am Freitag am späten Vormittag gaaaanz anders für mich kommen.
In einigermassen regelmässigen Abständen geh ich bei einem sehr lieben Freund von mir vorbei und schau, während er bei der Arbeit ist, etwas in seiner Wohnung nach dem Rechten (die Single-Männer, die etwas weibliche Unterstützung bei der Haushaltsführung brauchen :D) Und er hilft mir immer, wenn ich mal jemanden für grafische Dinge brauch oder auch sonst (auch war er derjenige, der mich mit der CH-Musik-Szene mal in Berührung brachte) – jedenfalls immer so ne eine Hand wäscht die Andere-Geschichte, zwischen ihm und mir. Nun, da er ein Freund ist, kennt er auch bestens meine persönliche Situation. Dass es jeden Monat, auch wenn man noch so rechnet, immer knapp ist, und dass ich mir die Bewerbungsfotos (die nun endgültig am Mo gemacht werden) und auch den Friseur davor praktisch vom Mund absparen muss (auch wenn es für mich derzeit als Schweizerin günstig ist, dies in D machen zu lassen). So kam ich am Fr kurz vor dem Mittag bei ihm in der Wohnung an und als ich im Wohnzimmer meine Sachen abstellen wollte, fand ich einen Briefumschlag auf dem Esstisch, mit meinem Namen drauf. Ich dachte erst, was hat er denn jetzt? und öffnete diesen. In diesem Moment begannen meine Hände leicht zu zittern und meine Augen wurden mehr als nur feucht – heraus kam ein Gutschein für meinen bevorzugten Kleiderladen und ein kleiner Zettel mit den Worten: Gönn dir mal was Schönes!!! – selbst jetzt, da ich es hier nochmal aufschreibe, stehen mir wieder die Tränen leicht in den Augen vor Rührung. Was hat er mir eine Freude gemacht damit….. – derzeit nehm ich ja auch noch Cortison (wobei ich das gerade runterdosieren muss, zum aufhören – weils nichts wirklich bringt…) und hab auch ein bisschen an Gewicht zugelegt im letzten Jahr (seit ich in den Wechseljahren bin – bzw. praktisch fertig damit, setzt sich alles am *mittleren* Ring sooo fest und bleibt dort hartnäckig *mötzel), so dass ich derzeit recht bescheiden in der Auswahl von Oberteilen bestückt war/bin. Da kam dieser Gutschein, wie ein Geschenk des Himmels. Auf meine Dankes-sms, die ich dann gleich absetzte, kam nur zurück: ich freu mich auch jedesmal, wenn du bei mir mal wieder *klar Schiff* gemacht hast.
Ich hab dann richtig beflügelt durch seine Wohnung gewirbelt und mich schon auf die Einkaufstour gefreut. Denn nach ihm, stand eh schon einkaufen (Lebensmittel) in D auf dem Plan. Hinzu kommt sicherlich auch, dass hier in Zürich am Freitag ein herrlicher Vorfrühlingstag war (wie auch schon die 1-2 Tage davor) mit Sonne satt und sogar die Jacke konnte man sich an dem Tag mal wieder sparen. Plötzlich war die Sonne für mich überall, auch im dunkelsten Eckchen. Es braucht manchmal so wenig und es ist doch soviel für einen selbst. Also danach ab ins Auto und nach D gefahren. Ach ja – an dem Tag kam vom Management der Gruppe Frantic bei mir noch deren neues Album an, welches sie mir zu Sendezwecken zugeschickt haben. Das hab ich auch gleich mitgenommen gehabt und schon mal im Auto Probe gehört – auch darüber freu ich mich immer wie eine kleine Schneekönigin, dass mir die Künstler soviel von ihrer Musik überlassen, damit ich Sie unserer Hörerschaft präsentieren kann. Da Frantic in Richtung Indie-Pop geht, wars auch richtig angenehme Musikkost während der halbstündigen Fahrt.
Ich also mit meinem langen Einkaufszettel – ich mach in D immer gleich den Einkauf für die nächsten 14 Tage, soweit möglich – und den hatte ich sogar mal eingepackt und nicht zuhause liegen lassen, was durchaus bei einem Einkaufszettel auch immer im Bereich des Möglichen bei mir liegt 😀 Schon an der Obst-Gemüsetheke hatte ich ein Aufeinandertreffen mit einem sehr netten, aufgestellten Mann, mit dem ich beim abwiegen kurz ins Gespräch kam, weil ich kurz zu blond war für das Auffinden und Abreissen dieser Abpacktütchen 😀 und wir lachten auch kurz herzhaft zusammen. Bei den Tofu-Produkten dann die nächste Begegnung mit einem netten Menschen, diesmal in Form einer Frau etwa meines Alters, die sich auch durch die Auswahl der vegetarischen Produkte kämpfte und wo uns dieses kurz den Anlass gab, uns darüber zu unterhalten.So in der Art gestaltete sich der gesamte Einkauf – Begegnungen mit netten Leuten 😀
Und irgendwie wurde von Minute zu Minute meine Laune, die mittlerweile ja eh schon gut war, noch besser. So machte ich auch noch kurz Halt bei KIK, weil man da für 1,99€ 1000er-Puzzle bekommt in Hülle und Fülle und ich die Dinger ja im Akkord mach, einfach, dass ich sie gemacht hab und dann eh wieder weg pack (würd ich alle aufhängen, könnt ich mittlerweile vermutlich ne Mehrzimmerwohnung damit tapezieren). Dort hab ich mir dann auch noch schnell 2 Puzzles mit nach Hause, für meine nächsten Puzzle-Flashs (ausserdem hab ich mein „London an einem grauen Tag“ fast fertig und kann bald keine Graunuancen mehr sehen :D). Und dann gings ab – Klamotten shoppen. Boahhh – wann hatte ich das überhaupt mal das letzte Mal gemacht??? – ich glaub vor gut 4-5 Monaten mal so 1-2 Oberteile für den Winter. Debbie im Einkaufsrausch…. *na ja ein bisschen schon. Und ich hab auch fast in etwa das gefunden, was ich mir so zwischenzeitlich ausgedacht hatte. Sogar ein paar herunter gesetzte Schnäppchen waren noch dabei. Gut war es ein Tag, wo man sich die Jacke sparen konnte – denn ich kann das mit diesen Umkleidekabinen und dem ganzen Gedöns nicht so wirklich ab und versuche das immer auf ein Minimum zu beschränken. So pack ich auch immer nen echten Arm voll an Klamotten bevor ich mich da rein begebe, damit ich mich nur einmal ausziehen und probieren muss und nicht x-Mal in diese Kabine traben muss. Das Budget reichte voll und ganz für einige schöne neue Teile und ich hab glaub an der Kasse gestrahlt wie ein Honigkuchenpferdchen.
Als ich dann zuhause alles an Einkäufen verstaut hatte (bügeln muss ich dann heute noch :D), hab ich noch schnell meinen Mitmoderator Pepper *glücklich* gemacht, indem ich auf seinen Vorschlag, dass wir gemeinsam das Intro von Meat Loafs: You took the words right out of my mouth (ich bin seit meinem 14. Lebensjahr schon Meaty-Fan) für unsere „Battle“-Sendung neu aufnehmen sollten, eingegangen bin und ihm meinen Part eingehaucht und aufgenommen hab, damit er es noch vor der gestrigen Sendung mixen konnte. Gut musste ich da nur hauchen und nicht singen – hauchen kann ich – singen definitiv nicht 😀 Und als ich gestern dann das Ergebnis bekam, musste ich sagen, das ist sooo schlecht nicht mal geworden – damit könnten wir auf Tour gehen *grins.
Abends hatte ich ja noch den SMA auf dem Programm, der geschaut werden musste, damit ich weiss, was ich am Do in der Sonder-Sendung sagen und spielen muss und weils mich ja auch interessierte, wer die Preise bekommt. Mit einem Ohr bin ich dann meist trotzdem immer bei uns in der Hörbar. So dass eben auch durch den SMA dieses Posting über eine tolle Freundschaft, fast untergegangen wäre … aber nur fast – *es ist ja alles nachholbar. Der tolle Freund kümmert sich mit mir auch um meine Bewerbungsunterlagen, sobald ich die neuen Fotos hab und dann klöppeln wir meine Papier mal optisch so richtig zurecht (für was ist der Herr Grafiker – angeboten hat er es mir schon lange – aber ich tu mich halt auch immer extrem schwer mit dem *Hilfe annehmen* – die alte Einzelkämpferin halt in mir … 😉 ) – ich freu mich schon ihn dann morgen oder übermorgen abend so richtig für diesen süssen Gutschein zu drücken.
Und das war erst der Anfang bei mir – irgendwie bin ich nicht ganz dicht jedes Frühjahr – ok, ok – ich bin auch sonst nicht ganz dicht 😀 – aber das klammern wir jetzt mal aus. Kaum kommen die ersten Sonnenstrahlen nach dem Winter für ein paar Tage raus, entbrennt in mir ein Verlangen die Wohnung zu putzen, gegen das nicht anzukämpfen ist. Da pack mich ein solches Putzflash – raus mit dem Mief des Winters, Hallo Sonne – und so ist es auch gestern geschehen. Debbie ging ab wie Zäpfchen. Angefangen hat es schon damit, dass ich um kurz nach 9 Uhr (obwohl ich erst kurz nach 2 Uhr ins Bett bin) hell wach war und gemütlich mit der Frühschoppen-Musik unseres zauselchens in den Tag starten wollte. Auf der To-Do-Liste stand bis da nur: Funkklingel am Haus anschrauben (bei uns wird renoviert und die Klingelleiste funktioniert schon länger nicht mehr) und so lud ich erstmal gemütlich den Akku der Bohrmaschine und startete das Hörbar-Programm. Da zauselchen ja öfter gern ziemlich rockig unterwegs ist, konnte ich drauf zählen, dass er sicher ein Programm fährt, das mich toll in den Tag bringt.
Kaum war das alles geschehen, packte es mich so richtig. Ich schaute zum Fenster raus und schon wars passiert – an denen waren ja immer noch die winterlichen Fensterbilder (die weihnachtlichen und die Lichterkette hatte ich doch tatsächlich schon geschafft zu entfernen :D) und da ich genau an der Strasse wohn, waren die auch ziemlich trübe. Der Gedanke: heute Fenster putzen! war geboren- und so gings dann erst richtig los. Ich also alle Gardinen runter und ab damit in die Waschmaschine. Die Funkklingel am Haus angeschraubt und Testlauf bestanden. Fenster geputzt, den Flur vor der Wohnung auch noch schnell mit Fenster und Haustür (ich wohn direkt Parterre bei der Haustür) mitgemacht in der Putzaktion – das Radio schön voll aufgedreht und wenn mich jemand gesehen hätte, dann hätte er sicher putzen für eine neue Droge gehalten 😀 – Da mein Sofa abziehbar ist, hab ich das dann auch gleich gemacht und sämtliche Bezüge auch noch in die Wäsche gepackt – wenn ich schon dran bin, dann kann ich ja gleich wieder richtig los legen. Und da es ja so tolles Wetter war, diese auch draussen noch aufhängen zum trocknen. Bügeln muss ich das dann heute im Lauf des Tages (vermutlich neben Biathlon am Nachmittag her, denn da hat die WM in Ruhpolding ja angefangen 😉 – auch während der gestrigen Putzarbeiten hab ich da immer wieder reingeschaut nebenbei ).
Immer mal wieder hab ich mich bei einem der moderierenden Kollegen im yahoo-Messi gemeldet – denn gestern hatten wir durchgehend Programm zusammen mit den Soundafair-Moderatoren. Und als Creed Andi nachmittags so richtig rockig Gas gab, hatte auch die gesamte Nachbarschaft was davon, denn da war ich gerade an den Fenstern neben dem Rechner und die Boxen voll offen. Je länger ich den Putzlappen gestern schwang, desto besser fühlte ich mich, desto beflügelter bin ich durch die Wohnung „geschwebt“. Hätte ich nicht ab 20 Uhr das musikalische Battle mit Pepper gehabt und danach noch meine Kuschel-Musik-Sendung, dann hätte ich vermutlich bis Mitternacht noch weiter gemacht. Aber so hörte ich doch gegen 18 Uhr auf – machte mir als verdienten Lohn eine grosse Schüssel bunt gemischten Salat und 2 Tofu-„Hacksteaks“ – damit ich den Abend on Air ja auch durchhalte.
Der Abend mit Pepper dann war auch absolut gelungen und wir hatten einen wirklichen Spass an unserer gemeinsamen Sendung, von der wir beide anfänglich nicht wussten, wohin sie uns musikalisch alles treiben würde, aber es war einfach wie bei einem „alten Ehepaar“ – es hat einfach gepasst und wir hatten zusammen mit den Hörern einen kurzweiligen und tollen Abend. Ich werde eh noch die nächsten Tage an diesem Putzsyndrom rum nagen, denn es ist ja erst der Anfang gemacht. Das Wohnzimmer ist jetzt in Ordnung, aber der Rest der Wohnung wartet auf den gründlichen Frühjahrsputz noch und so werd ich mich gleich wieder reinstürzen in die Staubflusen 😀
Für Mo haben sie zwar schon wieder Kälte und evtl. auch Schnee hier angesagt – *also meinetwegen kann der Schnee da bleiben, wo er ist – *aber es kommt eh wies kommt 😀 – ich hoffe ja nur, dass sich dann trotzdem noch dieses Putzflash fortsetzt und nicht nur sonneneinstrahlungsbedingt ist 😀 – aber ansonsten hätte ich auch genug Disziplin es trotzdem fertig durch zu ziehen. Schon weil ich so halbe Sachen- was angefangen und dann nicht zu Ende gebracht – nicht ab kann. Ausserdem war es gestern abend wieder soooooo geil, durch die Wohnung zu laufen und überall roch es so schön frisch. Ich seh schon einige den Kopf schütteln und grinsen: Debbie ist glücklich, wenn sie putzen kann :)) – na ja es gibt auch andere Dinge, die mich glücklich machen.
Aber es stimmt, ich war und bins immer noch in einer richtigen *think pink*-Stimmung – was der geschätzte Leser hier schon sehen kann, da ich in der Stimmung gestern dann auch den Hintergrund hier ändern musste und auch da etwas pink einziehen liess 😀
Ach jaaaaaaaaaaa – das darf ich ja gar nicht vergessen, denn auch das hat noch zusätzlich zu meiner wirklich guten Stimmung beigetragen – vor einiger Zeit bekam ich ein älteres Schreiben meiner Cousine in die Hand (meine einzige noch lebende Verwandte, so in der Art – von Mutter Seite) zu der ich schon seit vielen Jahren leider keinen Kontakt mehr hatte, weil sie in D und ich in der CH umzog und ich nirgends ihre Nachsende-Adresse raus bekam (bei den Behörden – da schreiben sie dann Datenschutz gross…). Auf diesem Schreiben war auch eine E-Mail-Adresse und ich dachte, ich probiers mal. Und es hat funktioniert. Die Adresse war noch aktiv und wir können unseren Kontakt wieder ausbauen. Auch bei uns im Radio hat sie schon reingehört und es gefällt ihr musikalisch sehr gut bei uns, wie sie mir mittlerweile per Mail mitteilte. Darüber und natürlich darüber, dass ich wieder Kontakt zu ihr gefunden hab, freu ich mich auch total.
Vielleicht läuft ja in nächster Zeit wirklich mal alles rund und es geht weiter im positiven Trend bei mir . Denn manchmal ist es – arbeitslos und mit wenig Perspektiven in meinem Alter – schon schwer, sich immer und immer wieder neu zu motivieren und nach vorn zu schauen. So werde ich jetzt auf der Putzflash-Welle weiter schwimmen und heute noch das Büro durchputzen und den Kleiderschrank ausmisten (was ich auch jedes Frühjahr mach – denn Kleider, die man 1-2 Jahre nicht mehr getragen hat, trägt man meist auch in den kommenden 1-2 Jahren nicht mehr – also raus damit….).
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen da draussen auch tolle Freunde in eurem Umkreis – die einem das Lächeln wieder aufs Gesicht zaubern, wenn man es kurz mal verloren hat – die einfach das Gespür haben, wenn sie gebraucht werden – ob mit kleineren oder mit grösseren Gesten oder einfach nur mit dem Da-Sein. Ich bin sehr froh, solche Leute meine Freunde nennen zu können, sei es meine Schnuggita (manchmal mein lebender Seelenmülleimer und dafür danke ich ihr sehr) oder Leute wie mein Freund am Freitag, dem es einfach darum ging, mir eine Freude zu machen. Mir läuft gerade im Moment schon wieder mein Herz über vor Glück darüber.
Euch allen einen schönen Sonntag – *sich den Staubwedel krallt und wirbeln geht 😀
Entlassen möchte ich Euch heute mit einem Verschenktext von Kristiane Allert-Wybanietz (eine Autorin, deren Bücher mich schon bald 30 Jahre begleiten und berühren)
Vom Leben
Wir wir brauchen, um glücklich zu leben, ist wenig.
Aber wir steigern die Bedingungen für Glück ins Endlose
und beklagen unser Unglück.